Herzog-Christian-August-Gymnasium

Sulzbach-Rosenberg

„Hej“ und „Hygge“ in Dänemark – Schüleraustausch zwischen Neugier, Mut und neuen Freundschaften

„Hej!“ – so freundlich wurden die 45 deutschen Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, StRin Katrin Pretzl, StR Ralph Huber, OStR Markus Dirscherl und Hauptorganisatorin StRin Lisa Steiner, begrüßt, als sie nach einer langen Bus- und Fährfahrt in Ishøj bei Kopenhagen ankamen. Schon am Parkplatz der Schule winkten die dänischen Gastfamilien mit kleinen rot-weißen Flaggen – ein herzliches Willkommen, das sofort für gute Stimmung sorgte und die erste Aufregung vergessen ließ.

Eine Woche lang durften die Teilnehmenden im Rahmen des Erasmus+ Programms das dänische Schulleben, das Familienleben ihrer Gastfamilien und die Kultur des Nachbarlandes erleben.

Bereits Wochen vor der Reise hatten sich die Jugendlichen teilweise per E-Mail, Brief und Social Media kennengelernt. Mit Steckbriefen, Fotos und kleinen Fragen über den Schulalltag entstand ein erster Kontakt, der die anfängliche Nervosität etwas minderte. Trotzdem war es für viele ein echtes Abenteuer, in einer fremden Familie zu wohnen – weit weg von Zuhause und der gewohnten Umgebung. Es hieß, die eigene Komfortzone zu verlassen, sich auf Neues einzulassen und mutig zu sein.

Der Einstieg in die Woche war spannend: Während eine Gruppe am Unterricht der dänischen Partnerschule teilnahm, besuchte die andere den Zoo in Kopenhagen. Besonders im Unterricht fiel auf, wie sehr Bewegung, Teamarbeit und digitale Medien im dänischen Schulsystem verankert sind. „Andere Länder, andere Sitten“ – das zeigte sich auch hier: weniger Frontalunterricht, dafür mehr Eigenverantwortung und Zusammenarbeit.

Beim Zoobesuch lernten die Jugendlichen auf ungewöhnliche Weise etwas über Angst und Mut, als sie Schlangen, Spinnen, Mäusen und Insekten ganz nah kamen. Schnell wurde klar: Wer seine Grenzen ausprobiert, wächst daran – eine Erfahrung, die sich nicht nur auf den Umgang mit Tieren übertragen lässt.

Ein besonderes Erlebnis war die Morgenversammlung an der Schule, bei der zwei deutsche Schülerinnen ihre Heimatstadt auf Englisch vorstellten. Stolz, aber auch ein bisschen aufgeregt – doch das Publikum war herzlich und offen. Anschließend ging es gemeinsam in den herbstlich geschmückten Tivoli-Freizeitpark in Kopenhagen, wo zwischen Kürbissen, Lichterketten und schaurig-schöner Halloweenatmosphäre viel gestaunt und gelacht wurde. Die Jugendlichen genossen die besondere Atmosphäre – und natürlich auch den Nervenkitzel: Rasante Achterbahnen, der Free-Fall-Tower und andere Fahrgeschäfte sorgten für reichlich Adrenalin und gemeinsame, unvergessliche Erinnerungen. So wurde der Tag zu einem echten Höhepunkt der Woche.

Auch der Besuch im Schwimmbad Køge Svømmeland sorgte für gute Stimmung. Beim gemeinsamen Spielen und Schwimmen verschwanden letzte Sprachbarrieren, und aus anfangs noch fremden Austauschpartnern wurden langsam Freunde.

 

Am letzten Tag nahmen alle am nationalen Bewegungstag teil – ein landesweiter Aktionstag, der Bewegung, Gesundheit und Gemeinschaft feiert. Gemeinsam mit ihren dänischen Partnerinnen und Partnern und angeleitet von den dänischen Lehrern Peter, Hans und Stine spielten die deutschen Gäste „Rundbold“, eine typisch dänische Variante des Brennballs, bei der der Ball mit einem Holzschläger ins Feld geschlagen wird. Außerdem stand ein kleiner Ausdauerlauf auf dem Programm: Eine etwa 1,3 km lange Runde sollte innerhalb eines festgelegten Zeitfensters so oft wie möglich gelaufen oder gegangen werden – ganz ohne Leistungsdruck. Die meisten Teilnehmer entschieden sich eher für die gemütliche Spaziergehen-Variante, aber die Freude am gemeinsamen Erleben stand dabei klar im Vordergrund.

Mit vielen Eindrücken und neuen Bekanntschaften im Gepäck ging es schließlich zurück nach Deutschland. Auf der Heimreise wurde viel erzählt, gelacht und nachgedacht. Manche freuten sich auf ihr Bett und die vertraute Umgebung – ganz im Sinne des dänischen Sprichworts: „Borte er godt, men hjemme er bedst“ – in der Ferne ist es schön, aber zu Hause ist es am besten.

Doch alle waren sich einig: Diese Woche hat Mut gemacht, den Blick erweitert und gezeigt, dass Europa am besten funktioniert, wenn man es erlebt – gemeinsam.

StRin Lisa Steiner