Herzog-Christian-August-Gymnasium

Sulzbach-Rosenberg

Besuch des Deutschen Museums in München

Am frühen Morgen des 24. März 2023 versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der Gruppe für Begabtenförderung auf dem Pausenhof, um die Reise nach München zum Deutschen Museum mit den Lehrkräften Herrn Schienle und Frau Guist anzugehen. Nachdem die Anwesenheit geprüft worden war, ging es nach einer zweistündigen Busfahrt in die Innenstadt Münchens. Nach einem kurzen Fußmarsch zum Eingang des imposanten Gebäudes wurde die Gruppe für zwei personalgeführte Rundgänge (Fachführungen) aufgeteilt. Die angebotenen Themengebiete waren die Atomphysik und Optik sowie die Luft- und Raumfahrt.
Nach einer kurzen Stärkung im Innenbereich des Museums wendeten wir uns einem der vielen ausgestellten Themengebiete zu. Die Luft- und Raumfahrt war nur eines der unzähligen und äußerst interessanten Ausstellungen des Tages. Dabei wurde der Gruppe zu Beginn der Aufbau eines einfachen Passagierflugzeuges nähergebracht. Im Museum wurden zwei aus einem Flugzeug herausgeschnittene Abteile nebeneinander gehängt, um die zeitlichen Entwicklungen darzustellen. Während nämlich die ersten Passagierflugzeuge noch in der Holz- und Metallbauweise angefertigt wurden, wobei die Flächen entweder mit Sperrholz oder Blech beplankt sind, zeichnet sich die neuste Bauweise durch mit Glas- oder Kohlenstofffasern verstärktes Kunstharz aus. Diese neuartige Konstruktionsweise hat den Vorteil hohe mechanische Belastbarkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht zu schaffen. Weiterhin beschäftigte sich die Führung mit der Funktion eines Triebwerkes. Dabei durfte die Gruppe erfahren, dass nahezu alle zivilen Flugzeuge Mantelstromtriebwerke besitzen. Ein Großteil der Luft wird hierbei am Triebwerk vorbeigeleitet. Dies erzeugt dabei einen Mantelstrom, der die Schubkraft des Flugzeugs verstärkt und einen lärmreduzierenden Faktor beiträgt. Im Vergleich zu diesem wirtschaftlichen Triebwerk wurde der Gruppe im Gegenzug die Bauweise eines Kampfjets vorgestellt. Das vorangestellte Ziel eines solchen Turbofantriebwerks ist natürlich die Schnelligkeit. Diese wird durch den sogenannten Nachbrenner erzeugt. Hierbei wird dem Abgasstrahl in einem „extra Raum“ nochmals Treibstoff hinzugefügt, um die Temperatur zu erhöhen, was die Dichte des Gases senkt und somit die Austrittsgeschwindigkeit erhöht. Somit ist das Geheimnis gelöst worden, wie Top-Gun Pilot Maverick unaufhaltbar durch die Luft jagen kann.
Vor allem von der Tierwelt haben sich die Konstrukteure der Flugzeuge einige Tricks abgeschaut. So zum Beispiel die kleinen Flügel am Ende der Tragflächen, die als Winglets bezeichnet werden. Das Vorbild hierfür war der Adler, der einige seiner Federn bei ausgespannten Flügeln nach oben streckt und somit die Luftwirbel verringert. Des Weiteren durfte die Gruppe einen Tower eines Flughafens, zwei Cockpits und einen Flugsimulator inspizieren.

Museumsführer Herr Wach erklärt den Aufbau eines Mantelstromtriebwerks

 

Der zweite Teil der Führung führte die Gruppe entlang einer V2-Rakete symbolträchtig hinauf in das Weltall. Die äußerst interessante Ausstellung offenbarte unter anderem die Entwicklung der Raketen, dargestellt in Miniaturform, den Aufbau einer Raumstation und Anzüge der Astronauten. Ein weiterer Blickfang der Abteilung war der dargestellte Zwiespalt zwischen der Sowjetunion und den USA während des Kalten Krieges. Der Zeitstrahl zeigte die zu damaliger Zeit unvorstellbaren Entwicklungen und Versuche des vorherrschenden Stellvertreterkrieges. So beispielsweise den Kampf um die Eroberung des Weltalls. Nachdem zunächst leere Raumkapseln allein in das Weltall geflogen wurden, setzte die Sowjetunion mit der Wahnsinnsidee, die Hündin Laika in die Erdumlaufbahn zu bringen, noch einen Punkt darauf. Mit der ersten bemannten Mondlandung durch die USA wurde die Sowjetunion aber deutlich übertrumpft und konnte aus monetären Gründen nicht nachziehen.

Herr Wach berichtet über den ersten künstlichen Satelliten Sputnik

Die Führung endete bei zwei Erfindungen der Menschen, die dazu geschaffen wurden, um möglichem außerirdischen Leben von unserer Existenz zu berichten. So gibt es beispielsweise die Plakette an der Raumsonde Pioneer, die das Sonnensystem, einen Mann, eine Frau, die Position der Sonne und ein Wasserstoffatom eingraviert zeigt. So soll es außerirdischem Leben möglich sein, die Erde zu finden und Informationen über unsere Größe, Aussehen und chemische Zustände unseres Planeten zu erfahren. Die zweite Idee ist die sogenannte Voyager Schallplatte, die auf einer goldenen Schallplatte, Informationen über das menschliche Leben in Form von Grafiken und Audiodateien bietet. Nachdem sich die zwei Gruppen nach der Führung wieder zu einer kurzen Mittagspause versammelten, durften sie in kleinen Gruppen die restlichen Ausstellungen erkunden. Dabei gab es unter anderem die Themengebiete Gesundheit, Chemie, Musik, Landwirtschaft und Kunst. Nachdem auch die Zeit für die selbstständige Entdeckungstour zu Ende ging, machten wir uns wieder auf den Heimweg und erreichten gegen 17:30 Uhr wieder das Herzog-Christian-August Gymnasium.

 
Alina Maier, Q12