In der Adventszeit haben sich Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen im Evangelischen Religionsunterricht mit den unterschiedlichen Weihnachtsbräuchen beschäftigt und deren Ursprung und Bedeutung erkundet. Das Schneiden von Obstbaum-Zweigen am vierten Dezember war den meisten Kindern noch völlig unbekannt: In Gedenken an die Heilige Barbara, die vor über 1.700 Jahren für ihren christlichen Glauben eine Gefängnisstrafe und schließlich sogar den Tod auf sich nahm, werden heute noch die Zweige von Kirsch- oder Apfelbäumen in einer wassergefüllten Vase ins warme Wohnzimmer gestellt. Der Legende nach verfing sich in Barbaras Kleid auf dem Weg ins Gefängnis ebenfalls ein Obstbaumzweig, den sie ins Wasser stellte. Er blühte am Tag ihres Todes. Wer den Barbara-Brauch übernimmt, wartet ebenfalls auf die Blüten des Obstzweiges, die sich in der Zimmerwärme sehr schnell entwickeln. Sie erscheinen pünktlich an Weihnachten und sind ein Ausdruck der christlichen Hoffnung, die bereits die junge Barbara antrieb und von der das Weihnachtsfest noch heute erzählt.
Die Schülerinnen und Schüler haben daraufhin ihre Barbara-Blüten selbst gebastelt. Entstanden sind großartige Kunstwerke voller Farbe und Freude – eine Erinnerung an den Mut einer jungen Frau und die Hoffnung auf einen Neuanfang. Denn selbst im scheinbar toten Zweig steckt volles Leben.
StRin Franziska Müller
Herzog-Christian-August-Gymnasium
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